Aber Hier Leben Nein Danke Nein Danke

03 Mar 2023

Tocotronic:„Aber hier leben, nein danke“ - Junge Szene - Goslarsche Zeitung

Es fing alles vor etwa einem Jahr an, als ich beschloss, in eine neue Stadt zu ziehen. Nach langem Hin und Her hatte ich endlich eine Arbeit gefunden, die meinen Qualifikationen entsprach, und ein hübsches Apartment mitten im Zentrum. Alles schien perfekt zu sein - bis ich anfing, mich einzuleben.

Einsamkeit überall

Nach den anfänglichen Euphorie des Umzugs fingen die Einsamkeit und das Heimweh an, mich zu überwältigen. In meiner alten Heimatstadt kannte ich jeden und fühlte mich immer so verbunden. Hier jedoch war ich eine Fremde, umgeben von Menschen, die ich nicht kannte und verstand. Die Abende allein in meiner Wohnung wurden zur Gewohnheit, und auch unter Tags fehlte mir das Gefühl von Zuhause.

Kulturelle Barrieren

Ein weiterer Punkt, der mir das Leben in meiner neuen Stadt erschwerte, waren die kulturellen Unterschiede. Die Art und Weise, wie die Menschen hier lebten und ihre Gewohnheiten waren so anders als das, was ich gewohnt war. Anfangs fand ich es interessant und aufregend, aber schnell merkte ich, dass ich nicht wirklich dazugehörte. Die Sprache war oft ein Hindernis, und ich fühlte mich isoliert inmitten einer fremden Kultur.

Fehlende Natur

Eines der Dinge, die mir am meisten fehlten, war die Natur. In meiner alten Heimat hatte ich Wälder, Berge und Seen direkt vor der Tür. Hier gab es nur graue Betonwüsten und endlose Straßen. Die fehlende Natur und die fehlende Möglichkeit, draußen zu sein und frische Luft zu atmen, machten mich immer unglücklicher.

Die Entscheidung

Schließlich kam der Punkt, an dem ich mich entscheiden musste: Sollte ich in dieser Stadt bleiben oder zurückkehren, wo ich hingehörte? Nach langem Nachdenken und vielen schlaflosen Nächten traf ich die harte Entscheidung, diese Stadt zu verlassen. Das Leben hier war einfach nicht das Richtige für mich, und ich musste akzeptieren, dass ich woanders glücklicher sein würde.

Neuanfang in der Heimat

Jetzt, wo ich wieder in meiner alten Heimatstadt bin, fühle ich mich endlich wieder angekommen. Die vertrauten Straßen, Gesichter und Gerüche sind ein Trost, den ich nicht mehr missen möchte. Auch wenn der Neuanfang in einer anderen Stadt vielleicht scheiterte, habe ich mich dadurch umso mehr der Liebe und Dankbarkeit für meine Heimat bewusst geworden. Und wenn ich heute daran denke, wo ich am liebsten leben möchte, lautet meine klare Antwort: Aber hier leben? Nein danke.