Woher kommt die Redewendung "Blau machen"?

Woher kommt die Redewendung: das geht auf keine Kuhhaut?

Wer hat sich nicht schon mal heimlich gewünscht, einfach "blau zu machen"? Die Redewendung ist so geläufig, dass wir kaum noch darüber nachdenken, woher sie eigentlich stammt. Tatsächlich verbirgt sich hinter dem scheinbar einfachen "Blau machen" eine spannende Geschichte, die Jahrhunderte zurückreicht. Begleite uns auf eine Reise durch die deutsche Sprachgeschichte und erfahre, warum man früher "blau machte" – und was es heute bedeutet.

Die Herkunft der Redewendung "blau machen" ist nicht eindeutig geklärt, doch es ranken sich verschiedene Theorien um ihre Entstehung. Eine populäre Theorie besagt, dass die Redewendung auf das Mittelalter zurückgeht. Damals färbten Handwerker Stoffe mit Indigo, einem blauen Farbstoff. Dieser Prozess war zeitaufwendig und kräftezehrend. So mancher Handwerker nutzte daher die Gelegenheit, sich während des Färbevorgangs heimlich davonzustehlen und die Arbeit Arbeit sein zu lassen. Aus dieser Praxis entwickelte sich der Ausdruck "blau machen", der für unerlaubtes Fernbleiben von der Arbeit stand.

Eine andere Theorie vermutet den Ursprung der Redewendung im 19. Jahrhundert. Damals trugen Studenten an einigen Universitäten blaue Mützen, um sich als Studenten auszuweisen. Wer die Uni schwänzte, setzte symbolisch seine blaue Mütze ab und "machte blau". Diese Erklärung ist zwar weniger verbreitet, aber dennoch interessant, da sie die Verbindung zwischen Farbe und Handlung auf eine andere Weise erklärt.

Unabhängig von ihrer genauen Herkunft hat sich die Redewendung "blau machen" im deutschen Sprachgebrauch etabliert und wird bis heute verwendet, wenn jemand unentschuldigt der Arbeit, der Schule oder anderen Verpflichtungen fernbleibt. Sie steht für eine gewisse Leichtigkeit und Unbeschwertheit, kann aber auch mit negativen Konnotationen verbunden sein, wenn sie für verantwortungsloses Verhalten steht.

Trotz der möglichen negativen Assoziationen übt "blau machen" eine gewisse Faszination aus. Es ist der Traum vom Ausbrechen aus dem Alltag, vom spontanen Abenteuer, vom selbstbestimmten Leben. Natürlich sollte man dabei nicht die Verantwortung für sein Handeln vergessen und die Konsequenzen bedenken. Wer zu oft "blau macht", riskiert seinen Job, seinen Schulabschluss oder das Vertrauen anderer.

Vor- und Nachteile von "Blau machen":

VorteileNachteile
Stressabbau und ErholungMögliche Konsequenzen wie Jobverlust oder schlechte Noten
Zeit für eigene Interessen und HobbysVertrauensverlust bei Kollegen, Vorgesetzten oder Lehrern
Spontaneität und AbenteuerlustSchlechter Einfluss auf das Verantwortungsbewusstsein

"Blau machen" ist eine Redewendung mit einer langen Geschichte und vielfältigen Interpretationen. Obwohl sie für viele Menschen mit positiven Gefühlen verbunden ist, sollte man die möglichen Konsequenzen nicht außer Acht lassen. Letztendlich ist es wichtig, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Pflicht und Vergnügen zu finden und verantwortungsvoll mit der eigenen Freiheit umzugehen.

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